VIRAL MARKETING

Viral Marketing ist auch als Virusmarketing oder Viralmarketing bekannt. Mit diesem Begriff werden Werbemaßnahmen bezeichnet, deren Inhalt sich wie eine Epidemie oder wie ein „Virus“ innerhalb kürzester Zeit verbreitet. Um dieses Ziel zu erreichen, sorgt der Werbetreibende dafür, dass eine Nachricht, die mit einer Marke, einer bestimmten Werbekampagne oder mit einem Produkt in Verbindung steht, sich wie bei der Mundpropaganda verteilt. Beim Viral Marketing ist diese Verbreitung allerdings im Gegensatz zur Mundpropaganda nicht durch den Verbraucher selbst initiiert, sondern wird vom Werbetreibenden angestoßen. Diese Marketingform ist dafür bekannt, dass sie im Verhältnis zum möglichen Erfolg sehr kostengünstig umgesetzt werden kann.


Man unterscheidet zwei grundsätzliche Formen des Viral Marketings. Beim aktiven Viral Marketing entscheidet sich der Nutzer von sich aus dafür, eine Information zu verbreiten. Üblich sind hier beispielsweise das „Teilen“ in sozialen Medien oder das Weiterleiten per E-Mail. Grundvoraussetzung ist hier allerdings, dass der Nutzer die Inhalte wirklich interessant findet und das Bedürfnis hat, sie Freunden und Bekannten zu empfehlen. Beim passiven Viral Marketing reicht es bereits, wenn ein Nutzer ein Produkt verwendet. Ein typisches Beispiel hierfür sind Freemailer, die in der Fußzeile jeder E-Mail den Empfänger der E-Mail darauf hinweisen, dass der Absender die Dienste des Freemailers in Anspruch nimmt – dies allein enthält ja bereits eine indirekte Empfehlung. Auch bei Facebook-Apps ist dies üblich: Die Apps posten auf die Pinnwand der User, wenn sie sich für die Nutzung einer App entschieden haben, sodass es deren Freunde ebenfalls lesen können.


Es gibt eine Vielzahl von möglichen Maßnahmen für die Verbreitung einer viralen Werbebotschaft. Besonders häufig werden heute für das Viral Marketing die Social-Media-Kanäle wie Facebook oder Twitter genutzt, da sich Nachrichten hier naturgemäß besonders schnell verbreiten. Typische Verbreitungskanäle sind aber auch:
• Empfehlungsbuttons auf Websites
• Mundpropaganda
• Information der User in einschlägigen Communitys
• Berichterstattung in gut besuchten Blogs
• Weiterleitung per E-Mail
Eine virale Marketing-Strategie, die ebenfalls sehr gut funktionieren kann, ist, Meinungsführer anzusprechen, die in einem bestimmten Themenbereich als Multiplikatoren fungieren können. Wenn sie ein Thema für interessant genug befinden, um es mit ihren Bekannten zu teilen, erreicht ein Unternehmen unter Umständen gleich zigtausend Menschen.


Viral Marketing-Kampagnen bleiben nicht dem Zufall überlassen. Wie erfolgreich eine Kampagne ist, hängt vorrangig damit zusammen, wie unterhaltsam oder nützlich die verbreitete Nachricht ist. Ein hervorragendes Beispiel für eine gelungene Viral Marketing-Kampagne aus der Vergangenheit ist das Moorhuhn-Spiel, mit dem ein Whiskey-Hersteller Werbung machen wollte und das sich innerhalb kürzester Zeit verbreitete. Natürlich müssen die Inhalte kostenfrei zugänglich sein. Zudem kann es nicht schaden, eine kleine Belohnung, einen Wettbewerb oder ein Gewinnspiel auszuloben, mit dem die Weiterleitung der Inhalte honoriert wird.