Einen eigenen Onlineshop erstellen: Kompletter Leitfaden für Ihren Start im E-Commerce
Die Entscheidung, einen Onlineshop zu erstellen und zu eröffnen, kann viele verschiedene Gründen haben. Vielleicht haben Sie eine tolle eigene Produktidee, die Sie der Welt vorstellen möchten. Oder Sie möchten digitale Dienstleistungen wie Kurse oder E-Books anbieten. Ein Webshop kann auch ein ergänzender Verkaufskanal zu einem bestehenden stationären Geschäft oder zu einem erfolgreichen Social-Media-Kanal sein. Die Möglichkeiten sind vielfältig, und mit dem richtigen Ansatz kann ein Onlineshop Ihr Geschäft auf das nächste Level heben.
Ein Onlineshop bietet zahlreiche Erfolgschancen. Sie können eine breite Zielgruppe erreichen, sind nicht an feste Öffnungszeiten gebunden und können Ihre Produkte oder Dienstleistungen rund um die Uhr anbieten. Allerdings gibt es auch viele Aspekte, die beachtet werden müssen. Technische Anforderungen, rechtliche Bestimmungen, Zeit- und Arbeitsaufwand sowie die Kosten sind nur einige der Faktoren, die eine Rolle spielen. In vielen Fällen ist auch eine personelle Unterstützung notwendig.
Viele Webshop-Anbieter werben damit, dass mit ihnen ein Onlineshop innerhalb weniger Minuten live gehen kann. Diese Versprechen sind jedoch oft unrealistisch, wenn Sie ernsthafte Ziele verfolgen und von Anfang an keine Fehler machen möchten. Eine erfolgreiche digitale Verkaufsplattform erfordert eine sorgfältige Planung und Umsetzung, um langfristig erfolgreich zu sein.
Inhaltsverzeichnis
Onlineshop erstellen: Checkliste
Onlineshop erstellen: Geschäftliche Grundlagen
Onlineshop erstellen: Technische Grundlagen
Technische Einrichtung eines Onlineshops
Rechtliche Aspekte beim Onlineshop-Erstellen
Onlineshop erstellen – Einblick in Kundenservice & Marketingmaßnahmen
Onlineshop erstellen: Kostenübersicht
Onlineshop erstellen: Checkliste
Onlineshop erstellen: Geschäftliche Grundlagen
Brauche ich einen Businessplan?
Kurzum: Wenn Sie sich mit Ihrer Shop-Idee unternehmerisch selbstständig machen wollen, sollten Sie genau wissen, was Sie tun. Ein Businessplan hilft Ihnen, Ihre Ziele zu definieren, Ihre Marktchancen realistisch einzuschätzen und potenzielle Herausforderungen frühzeitig zu erkennen. Den Businessplan und alles, was dazu gehört, erstellen Sie in erster Linie für sich selbst und nicht für das Finanzamt oder andere Personen. Auch wenn Ihr Onlineshop eine Ergänzung zu einem bestehenden Geschäft ist, kann ein Businessplan (oder eine Ergänzung) hilfreich sein, um die Integration des neuen Kanals strategisch zu planen.
Gewerbeanmeldung
Wenn Sie regelmäßig und dauerhaft Produkte oder Dienstleistungen online verkaufen möchten, benötigen Sie eine Gewerbeanmeldung. Für eine gewerbliche Tätigkeit werden unter anderem die Regelmäßigkeit Ihrer Verkäufe, ein gleichbleibendes Angebot von Produktkategorien und Ihr professioneller Internetauftritt berücksichtigt. Wenn Sie ein Kleingewerbe betreiben, ist ein zusätzlicher Eintrag ins Handelsregister nicht erforderlich, aber freiwillig möglich. Für die Gewerbeanmeldung benötigen Sie meist nur Ihren Personalausweis. Die Kosten unterscheiden sich nach Bundesland und betragen etwa 20-60 Euro.
Wichtig: Ihr Gewerbe muss angemeldet sein, bevor Sie Ihren Onlineshop eröffnen!
Handelsregistereintrag und Rechtsform
Als Gründer mit der langfristigen Absicht, einen Online-Handel aufzubauen, sollten Sie sich auf jeden Fall rechtlich beraten lassen. Wenn Sie gleich groß einsteigen wollen und Sie eine Kapitalgesellschaft (z.B. eine GmbH oder UG, Unternehmergesellschaft) gründen, müssen Sie sich vor der Gewerbeanmeldung ins Handelsregister eintragen lassen. Auch als Einzelunternehmer oder in einer GbR kann es Ihnen passieren, dass Sie eintragungspflichtig werden.
Buchhaltung und Steuern
Bei der Eröffnung eines Onlineshops ist es wichtig, sich frühzeitig mit den Themen Buchhaltung und Steuern auseinanderzusetzen. Wenn Sie die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen, sind Sie von der Umsatzsteuer befreit. Beachten Sie jedoch die Freibeträge, da diese Regelung nur für Betriebe mit einem jährlichen Umsatz von bis zu 22.000 Euro im Vorjahr gilt. Für die Buchhaltung und Steuererklärung können Sie die einfache Buchführung (Einnahmen-Überschuss-Rechnung) anwenden, wenn Ihr Jahresumsatz unter 600.000 Euro oder Ihr Jahresgewinn unter 60.000 Euro liegt. Wenn Ihr Unternehmen im Handelsregister eingetragen ist, besteht generell die Pflicht zur doppelten Buchführung.
Zur Erleichterung des Arbeitsaufwands sollten Sie hier frühzeitig auf eine digitale Lösung setzen, die an Ihr Shopsystem und – falls zutreffend – ihr ERP-System angebunden ist.
Ein Steuerberater kann Ihnen helfen, die komplexen Anforderungen zu erfüllen und sicherzustellen, dass Ihre Buchhaltung korrekt und effizient geführt wird.
Brauche ich ein Geschäftskonto für meinen Onlineshop?
Kurz: Ja, Sie brauchen ein Geschäftskonto für Ihren Onlineshop. Für eine saubere Buchführung und um private und geschäftliche Transaktionen zu trennen, sollte Ihr Shop nicht über Ihr Privatkonto laufen. Das Finanzamt legt großen Wert auf eine klare Trennung der Finanzen. Ein Geschäftskonto bietet viele Vorteile, auch in Bezug auf Sicherheit. Mit einem EBICS-Konto (Electronic Banking Internet Communication Standard) werden Kontodaten und Kontoinformationen unter höchsten Sicherheitsstandards sicher, schnell und zuverlässig verarbeitet und übertragen.
Onlineshop erstellen: Technische Grundlagen
Bei der Eröffnung eines Onlineshops sind die technischen Grundlagen entscheidend für den reibungslosen Betrieb und die Sicherheit Ihrer Website. Dazu gehören:
- Registrieren einer Domain
- Auswahl eines Shopsystems
- Auswahl eines Hosting-Dienstes
- SSL-Zertifikate und Sicherheitsmaßnahmen
Registrieren einer Domain:
Die Domain ist die Internetadresse Ihres Onlineshops und sollte leicht zu merken und relevant für Ihr Geschäft sein. Registrieren Sie Ihre Wunschdomain bei einem zuverlässigen Domain-Registrar, der auch Support und Sicherheitsfunktionen bietet.
Auswahl eines Shopsystems
Das Shopsystem ist die Software, die benötigt wird, um einen Onlineshop zu erstellen. Es gibt eine Vielzahl an Shopsystemen, die sich in Kosten und Funktionsumfang stark unterscheiden. Mit Webshop-Baukästen können Sie ohne Programmierkenntnisse einen Onlineshop erstellen; diese sind vergleichsweise günstig, manche sogar anfangs kostenlos und in der Regel einfach zu bedienen. Komplexere Shopsysteme bieten umfangreichere Funktionen und empfehlen sich für größere Webshops, erfordern jedoch mehr technisches Wissen und sind meist kostenpflichtig.
Viele Shopsysteme bieten Schnittstellen zu ERP-Systemen und ermöglichen die Erweiterung durch Plugins. Wichtige Faktoren bei der Auswahl sind außerdem auch die Anzahl Ihrer Produkte, Ihre Zielgruppe und spezifische Anforderungen wie Unterstützung für digitale Produkte, wenn Sie zum Beispiel E-Books zum Download anbieten möchten.
Vergleichen Sie gut und berücksichtigen Sie Ihre verfügbare Zeit, Ihr Budget und Ihre Vorkenntnisse. Baukastensysteme sind ideal für Einsteiger, während komplexere Systeme mehr Flexibilität und Unterstützung bieten. Achten Sie darauf, dass das Shopsystem auch für mobile Geräte optimiert ist, da viele Personen ihre Onlinekäufe über das Handy tätigen. Fragen Sie sich, ob das Shopsystem für den deutschen Markt geeignet ist, ob es alle rechtlichen Anforderungen erfüllt und welche Zahlungsmittel, Währungen und Versandoptionen es unterstützt oder über Plugins einbinden kann. Werden Sie neben deutschen auch internationale Kunden haben? Dann sollte Ihr Shopsystem zudem mehrsprachig einrichtbar sein.
Auswahl eines Hosting-Dienstes:
Hosting bezeichnet den Speicherplatz auf einem Server, der Ihre Website online zugänglich macht. Es gibt verschiedene Optionen:
- Selbst hosten: Sehr aufwändig und erfordert technisches Wissen und eigene Server-Infrastruktur.
- Über das Shopsystem: Viele Anbieter wie Shopify bieten Komplettpakete an, die gleichzeitig Domain und Sicherheitszertifikate beinhalten.
- Hosting über Drittanbieter: Zahlreiche Dienste bieten spezialisierte E-Commerce-Pakete, die auf die Bedürfnisse von Onlineshops zugeschnitten sind. Diese Pakete unterstützen Skriptsprachen, enthalten Datenbanken, bieten ausreichend Speicherplatz und genügend Leistung, um mehrere Besucher gleichzeitig zu bedienen.
Wenn Sie sich für einen Dienst entscheiden, sollten Sie mehrere Faktoren berücksichtigen. Ein Rechenzentrum in Deutschland kann Vorteile in Bezug auf Datenschutz und geringe Latenzzeiten bieten. Wichtig ist, dass der Anbieter qualitativ hochwertige Server mit aktuellen Versionen von PHP, MySQL und Webserver einsetzt, um optimale Leistung und Sicherheit zu gewährleisten. Ein zuverlässiger technischer Support ist essenziell, um Probleme schnell zu lösen.
Flexibilität bei Tarifänderungen ist ebenfalls ein wichtiger Punkt, da Sie möglicherweise Ihre Kapazitäten anpassen müssen, wenn Ihr Geschäft wächst. Achten Sie darauf, dass Ihr Anbieter eine hervorragende Erreichbarkeit und Performance bietet. Der Einsatz von SSD-Festplatten für Dateien und Datenbanken kann die Ladezeiten erheblich verbessern. Zudem müssen Sie die Möglichkeit haben, einen Auftragsverarbeitungsvertrag (AVV) abzuschließen, um den Anforderungen der DSGVO hinsichtlich der Verarbeitung personenbezogener Daten (Kundendaten!) gerecht zu werden.
Wenn Sie mit vielen Besuchern aus dem Ausland rechnen, kann es sinnvoll sein, ein Content Delivery Network (CDN) einzurichten, um die Ladezeiten für internationale Nutzer zu optimieren.
Sicherheitsmaßnahmen
Ein SSL-Zertifikat verschlüsselt die Datenübertragung zwischen Ihrem Onlineshop und dem Internet. Webadressen mit dieser Verschlüsselung beginnen mit „https://“. Brauchen Sie das? Unbedingt! Schon seit 2018 blockiert Google Internetseiten ohne Zertifikat (erkennbar an „http://“) mit dem Vermerk „nicht sicher“ – kaum ein Kunde würde Ihren Shop so noch besuchen wollen.
Die meisten Hosting-Dienste und Shopsoftware-Anbieter bieten SSL-Zertifikate als Teil ihres Pakets an. Diese Pakete sind besonders praktisch für Einsteiger, da sie viele technische Aspekte bündeln und den Start erleichtern. Achten Sie auch auf zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen wie regelmäßige Backups, Malware-Scans und Firewalls.
Technische Einrichtung eines Onlineshops
Einrichten des Shopsystems
Nach der Auswahl des Shopsystems folgt die Installation und Konfiguration der Software. Die meisten Shopsysteme bieten umfassende Anleitungen und detaillierte Dokumentationen, die Ihnen und Ihren Entwicklern bei der Einrichtung helfen, besonders wenn es sich um ein komplexeres Shop-Projekt handelt. Beim genauen Ablauf der Einrichtung trennen sich die Wege, auch je nach gewählter Variante sind die Einrichtungsschritte unterschiedlich. Haben Sie ein „Komplettpaket“ mit Shopsystem und Hosting gebucht. geht es deutlich schneller voran. Bei anderen Varianten fallen Schritte wie z.B. das Installieren der Shopsoftware auf dem Webserver an. Folgen Sie den Anleitungen und nutzen Sie gegebenenfalls Einrichtungssupport-Angebote. Diese können allerdings weitere Kosten verursachen.
Wenn dieser Schritt abgeschlossen ist, können Sie sich mit dem Backend Ihres Onlineshops vertraut machen. Das Backend ist die administrative Oberfläche, in der Sie Ihre Produkte verwalten, Bestellungen bearbeiten und alle wichtigen Einstellungen vornehmen können. Es ist sozusagen das Kontrollzentrum Ihres Onlineshops, das Ihnen ermöglicht, alle Bereiche Ihres Geschäfts zu steuern.
Weitere erste Schritte umfassen die Einrichtung einer geschäftlichen E-Mail-Adresse, wie z.B. eine „info@“-Adresse oder Adressen für den Newsletter-Versand, Versandbestätigungen und den Kundenservice. Diese E-Mail-Adressen können zum Teil über Ihren Hosting-Anbieter eingerichtet werden, es gibt jedoch auch spezialisierte Anbieter wie den Geschäftskundendienst von Google (GSuite), die professionelle E-Mail-Dienste anbieten.
Produkte und Kategorien anlegen
Die Strukturierung Ihres Onlineshops beginnt mit der Anlage von Produkten und Kategorien. Eine klare Navigation und Kategoriestruktur hilft Ihren Kunden, sich schnell zurechtzufinden und die gewünschten Produkte zu finden. Eine gut durchdachte Kategoriestruktur verbessert nicht nur die Benutzerfreundlichkeit, sondern auch die Suchmaschinenoptimierung (SEO) Ihres Onlineshops.
Zunächst legen Sie Haupt- und Unterkategorien an, um eine logische Struktur zu schaffen. Dann fügen Sie Produkte hinzu, indem Sie grundlegende Informationen wie Namen, Beschreibung und Preis eingeben. Beachten Sie unbedingt die korrekten Mehrwertsteuer-Angaben. Hochwertige Produktfotos in hoher Auflösung sind essenziell, um Ihre Produktseiten ansprechend zu gestalten. Vorsicht: Stellen Sie sicher, dass Sie die Bilder verwenden dürfen, wenn es nicht Ihre eigenen sind und informieren Sie sich über Bildrechte im Onlineshop.
Optimieren Sie die Produktbeschreibungen mit relevanten Keywords, um die SEO zu verbessern. Ergänzen Sie SEO-relevante Informationen wie Alt-Texte zu Bildern, Meta-Titel und Meta-Beschreibungen.
In den meisten Shopsystemen können Sie die Lagerbestände in Echtzeit verwalten, sodass Kunden nur verfügbare Produkte in den Warenkorb legen können und Sie bei Ausverkauf sofort informiert werden, um rechtzeitig nachbestellen zu können.
Design und Aufbau
Shopsysteme bieten viele Designs und Themes an, die Sie an Ihre Bedürfnisse anpassen können. Wählen Sie eine Designvorlage, die zu Ihrem Markenimage passt und die benötigten Funktionalitäten bietet. Viele Themes sind responsiv und passen sich verschiedenen Bildschirmgrößen an, was besonders für mobile Nutzer wichtig ist.
Ein gut gestalteter Onlineshop sollte nicht überladen, sondern verkaufsoptimiert und benutzerfreundlich sein. Gestalten Sie Ihren Shop mit einer klaren Struktur, gut sichtbaren Buttons und einem übersichtlichen Warenkorb, um die Besucher optimal entlang der „Customer Journey“ zu führen und Seriosität und Professionalität auszustrahlen. Werfen Sie auch mal einen Blick auf die Konkurrenz und achten Sie dabei auf Bildsprache, Schriftarten und die Gestaltung der Kategorien.
Einbindung von Zahlungsarten
Auf alle Fälle sollten Sie Ihren Kunden verschiedene Zahlungsmöglichkeiten anbieten. Diese sind in Deutschland besonders beliebt: Kauf auf Rechnung, Lastschrift, Kreditkarte, PayPal, Vorkasse und Sofortüberweisung. Es ist wichtig, einen guten Mix dieser Zahlungsmethoden anzubieten, da Kunden abspringen können, wenn ihre bevorzugte Methode nicht verfügbar ist. Für die einzelnen Payment-Methoden fallen unterschiedliche Transaktionsgebühren an, meist ein kleiner Prozentsatz des jeweiligen Umsatzes.
Ein Payment Service Provider kümmert sich um die technische Zahlungsabwicklung im E-Commerce/Onlinehandel. Er fungiert als Bindeglied zwischen dem Webseitenbetreiber/Onlinehändler und den Zahlungsnetzwerken, wie Banken und Kreditkartenunternehmen, und sorgt dafür, dass Zahlungsdaten durch ein Payment Gateway sicher übertragen und Transaktionen schnell und zuverlässig abgewickelt werden.
Ein Payment Gateway verschlüsselt die sensiblen Zahlungsinformationen der Kunden und schützt diese vor Betrug und unbefugtem Zugriff.
Der Payment Service Provider (PSP), wie beispielsweise abilita, ermöglicht es Ihnen, eine Vielzahl von Zahlungsmethoden anzubieten, was die Kundenzufriedenheit erhöht. Durch die Automatisierung des Zahlungsprozesses werden manuelle Eingriffe minimiert und Fehler reduziert, während Transaktionen in Echtzeit verarbeitet werden, was zu einer schnelleren Bestellabwicklung führt.
Mit abilita PAY alle Zahlungsmöglichkeiten einfach in Ihren Onlineshop einbinden
Rechnungsstellung
Als Online-Händler sind Sie verpflichtet, eine ordnungsgemäße Buchhaltung zu führen und entsprechende Belege nachzuweisen, insbesondere bei B2B-Geschäften über 250 Euro. Für das B2C-Geschäft ist eine Rechnung zwar nicht zwingend erforderlich, kann aber Vorteile bieten, da Sie dem Verbraucher eine Bestätigung des Vertrags mit allen Pflichtinformationen zur Verfügung stellen müssen. Programme für die automatische Rechnungsstellung, die an Ihr Shopsystem und Ihre Buchhaltung angebunden sind, erleichtern diesen Prozess erheblich und bieten meist Whitelabel-Lösungen für rechtssichere Rechnungen in Ihrem Design. abilita bietet beispielsweise einen Rundum-Service, bei dem Sie alles von der Rechnungsstellung über die Zahlungsabwicklung bis zum Forderungsmanagement aus einer Hand bekommen. Lassen Sie sich einfach von uns beraten.
Versand- und Lieferoptionen
Ein wichtiger Aspekt Ihres Onlineshops ist die effiziente Abwicklung von Versand und Lieferung. Viele Shopsysteme verfügen über Schnittstellen und Plugins zu Versanddienstleistern wie DHL, UPS & Co. Diese direkten Verbindungen ermöglichen es, Versandetiketten automatisch nach Eingang einer Bestellung zu erstellen und abzurechnen. Für diesen Service benötigen Sie ein Geschäftskonto bei dem jeweiligen Versanddienstleister. Die Etiketten können Sie oder ein beauftragter Dienstleister dann direkt ausdrucken.
Welchen Anbieter sollten Sie wählen? Die Maße und das Gewicht Ihrer Produkte spielen eine entscheidende Rolle bei den Versandkosten, die je nach Dienstleister unterschiedlich ausfallen können. Auch die Lieferzeit und Konditionen für Lieferoptionen wie Express oder Standard variieren zwischen den Anbietern. Darüber hinaus ist es wichtig, die Zielorte Ihrer Sendungen – ob Inland oder Ausland – zu berücksichtigen.
Lagermanagement – Brauchen Sie ein Warenwirtschaftssystem (WaWi)?
Eine effiziente Warenwirtschaft ist unverzichtbar, wenn Sie Ihr Business skalieren möchten und planen, mehr als etwa 30 verschiedene Produkte anzubieten. In diesem Fall sollten Sie von Anfang an eine Warenwirtschaft (WaWi) einsetzen, die nahtlos mit Ihrem Shopsystem verknüpft ist. Wawi-Systeme erleichtern die Bestandsverwaltung, Bestellabwicklung und die Integration von Lieferanten.
Ein bekanntes Beispiel für ein E-Commerce-Warenwirtschaftssystem ist Pickware, welches von Shopware entwickelt wurde, aber auch für andere Shopsysteme verwendet werden kann. Aber Vorsicht: Für einen Shopify-Shop müssen Sie Pickware natürlich aus dem „Shopify App Store“ und nicht aus dem Shopware-Store laden!
Rechtliche Aspekte beim Onlineshop erstellen
Bei der Eröffnung eines Onlineshops müssen verschiedene rechtliche Rahmenbedingungen beachtet werden, um den gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und rechtliche Risiken zu minimieren. Im Folgenden werden die wichtigsten Punkte kurz erläutert. Beachten Sie aber bitte, dass unsere Ausführungen keine juristische Beratung darstellen.
Impressum und Datenschutz
Ein vollständiges Impressum ist gesetzlich vorgeschrieben und muss Angaben wie den Namen und die Anschrift des Unternehmens, die Kontaktinformationen sowie die Handelsregister- und Umsatzsteuer-Identifikationsnummer enthalten. Darüber hinaus müssen Sie sicherstellen, dass Ihr Onlineshop den Datenschutzbestimmungen entspricht. Dies beinhaltet die Erstellung einer Datenschutzerklärung, die über die Erhebung, Verarbeitung und Nutzung personenbezogener Daten informiert. Auch die Implementierung technischer Maßnahmen zum Schutz der Daten ist erforderlich.
Allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB)
Die AGB regeln die Vertragsbedingungen zwischen Ihnen und Ihren Kunden. Sie sollten klar und verständlich formuliert sein und alle wesentlichen Punkte wie Zahlung, Lieferung, Haftung und Gewährleistung abdecken. Es ist wichtig, dass die AGB rechtssicher sind, um Streitigkeiten zu vermeiden.
Für Ihren Webshop gilt außerdem: Die AGB müssen frei zugänglich, lesbar (nicht kleiner als Schriftgröße 8) und ausdruckbar sein. Es gibt spezialisierte Dienstleister, die Ihnen bei der Erstellung rechtssicherer AGB helfen können. Dies ist natürlich mit Kosten verbunden. Kommen Sie keinesfalls auf den Gedanken, fremde AGB von anderen Seiten zu kopieren, diese sind nämlich immer urheberrechtlich geschützt.
Widerrufsbelehrung und Rückgaberecht
Kunden haben bei Online-Käufen nach EU-Recht ein gesetzliches 14-tägiges Widerrufsrecht. Sie müssen Ihre Kunden über dieses Recht informieren und eine Widerrufsbelehrung bereitstellen. Diese sollte klare Angaben zu den Bedingungen, der Frist und dem Verfahren des Widerrufs enthalten. Zusätzlich müssen Sie ein Muster-Widerrufsformular zur Verfügung stellen. Es gibt allerdings auch Ausnahmen: Individuell gefertigte Produkte (zum Beispiel mit Namensgravuren) können vom Widerrufsrecht ausgeschlossen sein, ebenso verderbliche Ware. Wichtig ist, dass Sie als Händler umfassend informiert sind und für alle Fälle einen Rechtsbeistand haben, auf den Sie zurückgreifen können. Die korrekte Umsetzung dieser Vorgaben ist entscheidend, um rechtliche Probleme zu vermeiden.
Produktsicherheits- und Kennzeichnungspflichten
Für viele Produkte gelten spezielle Sicherheits- und Kennzeichnungsvorschriften. Diese können je nach Produktkategorie und Zielmarkt variieren. Sie müssen sicherstellen, dass Ihre Produkte den geltenden Sicherheitsstandards entsprechen und korrekt gekennzeichnet sind. Dazu gehören Angaben wie Herstellerinformationen, Gebrauchsanweisungen, Warnhinweise und CE-Kennzeichnungen bei bestimmten Produkten.
Onlineshop erstellen – Einblick in Kundenservice & Marketingmaßnahmen
Ihr Shop ist live – wie geht es weiter? Jetzt zeigt sich, ob Ihr Businessplan stimmt und ob Sie ein für Ihre Zielgruppe attraktives Angebot geschaffen haben. Marketing und Kundenakquise sind unabdingbar für den Erfolg Ihres Onlineshops. Um die ersten Kunden zu gewinnen und Ihre Reichweite zu steigern, sollten Sie verschiedene Marketingstrategien kombinieren.
Ein geschickter Marketingmix hilft Ihnen, Ihre Kundschaft über mehrere Kanäle zu erreichen. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören Suchmaschinenmarketing (SEM), um Ihre Sichtbarkeit in Suchmaschinen zu erhöhen, und Social Media Marketing, das Ihnen ermöglicht, Ihre Produkte und Markenbotschaften auf Plattformen wie Instagram, TikTokoder Facebook zu verbreiten und direkt mit Ihren Kunden zu interagieren.
Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist essenziell, damit Ihre Produkte bei Google & Co. gefunden werden können. Ein Blog mit wertvollen Inhalten kann Ihr SEO verbessern und gleichzeitig das Interesse und Vertrauen potenzieller Kunden gewinnen.
Ein hervorragender Kundenservice ist ebenso wichtig, da er die Zufriedenheit und Loyalität Ihrer Kunden stärkt. Durch schnelle und hilfreiche Antworten auf Kundenanfragen sowie einen freundlichen und professionellen Umgang können Sie eine positive Kundenerfahrung schaffen, die zu Weiterempfehlungen führt.
Tipp: Ergänzen Sie Ihren Onlineshop mit einer „Über uns“-Seite, um Vertrauen zu schaffen, und einer Kontakt-Seite, damit Ihre Kunden Sie erreichen können.
Durch die geschickte Kombination verschiedener Marketing-Maßnahmen erreichen Sie eine breite Zielgruppe und steigern die Bekanntheit sowie den Erfolg Ihres Onlineshops.
Betreuung und Weiterentwicklung Ihres Onlineshops
Machen Sie sich klar: Der Betrieb eines Onlineshops ist eine kontinuierliche Aufgabe. Die technische Instandhaltung, einschließlich regelmäßiger Updates und Sicherheitsmaßnahmen, sorgt für eine reibungslose und sichere Funktion Ihres Shops. Halten Sie Ihre Shopsoftware stets auf dem neuesten Stand, um Sicherheitslücken zu vermeiden und die Performance zu optimieren.
Wenn Ihr Geschäft wächst, müssen Sie eventuell technisch (und personell) aufrüsten. Achten Sie darauf, dass Ihre Serverkapazitäten stets ausreichen und Ihr Shopsystem skalierbar ist, um höhere Besucherzahlen und mehr Bestellungen effizient zu bewältigen.
Onlineshop erstellen: Kostenübersicht
Blicken wir zum Abschluss noch einmal auf die Kosten, die entstehen, wenn Sie einen Onlineshop eröffnen wollen. Da verschiedene Geschäftsmodelle und Technikanforderungen stark variieren können, ist es jedoch schwierig, präzise Beträge anzugeben.
Die weiteren Kosten, die Ihnen bei einer Geschäftsgründung entstehen, oder die Sie für den Einkauf von Waren oder die Entlohnung von Personal benötigen, sind hier also nicht mit einbezogen.
Kleine E-Commerce-Projekte
Für kleine E-Commerce-Projekte sollten Sie mit einem Einrichtungs-Budget von etwa 5.000 Euro rechnen. Hierbei investieren Sie hauptsächlich in das Shopsystem oder den Baukasten sowie in die Domain, Marketingzwecke, Templates/Themes (Webdesign), Bilder, die Erstellung der Texte und die Produktpflege. Die laufenden Ausgaben umfassen in der Regel die Gebühren für das Hosting, den Betrieb des Shopsystems und fortlaufende Marketingmaßnahmen. Abhängig von Anbietern und ihrem Aufwand kommen hier monatliche Kosten von wenigen bis einigen Hundert Euro zustande.
Mittlere E-Commerce-Projekte
Mittlere E-Commerce-Projekte starten bei etwa 20.000 Euro. Diese beinhalten oft bereits die Integration eines ERP- oder WaWi-Systems, um die Geschäftsprozesse zu automatisieren und zu optimieren. Die Einrichtungskosten umfassen die Anpassung und Integration der Shopsoftware, die Implementierung des ERP/WaWi-Systems, professionelles Webdesign und erweiterte Funktionalitäten. Laufende Ausgaben beinhalten Hosting-Gebühren, Lizenzen für das ERP/WaWi-System, regelmäßige Updates, Sicherheitsmaßnahmen und fortlaufende Marketing- und Supportmaßnahmen
Große E-Commerce-Projekte
Große E-Commerce-Projekte können Initialkosten von 50.000 Euro aufwärts verursachen. Diese Projekte zeichnen sich durch komplexe Geschäftsmodelle und hohe technische Anforderungen aus. Die Einrichtungskosten umfassen umfangreiche Anpassungen und Entwicklungen, maßgeschneiderte ERP- und WaWi-Integrationen, professionelles und individualisiertes Webdesign sowie umfassende Sicherheitsmaßnahmen. Die laufenden Kosten beinhalten fortlaufende Wartung, regelmäßige Updates, hohe Server-Kapazitäten, umfangreiche Support-Dienstleistungen und intensive Marketingstrategien. Zudem erfordern solche Projekte oft ein dediziertes Team zur kontinuierlichen Optimierung und Wartung des Systems.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel zu den Kosten eines Webshops.
Onlineshop erstellen lassen: Kosten
Wenn Sie die Erstellung Ihres Onlineshops nicht selbst übernehmen möchten, gibt es zahlreiche Agenturen und Entwickler, die Sie dabei unterstützen können. Diese Profis kennen die neuesten Anforderungen und wissen genau, was Ihr Shop braucht, um erfolgreich zu sein. Die Preise für solche Dienstleistungen (nicht den Shop selbst, das kommt noch dazu!) beginnen bei 500 Euro und können je nach Komplexität des Projekts stark variieren.
Wir unterstützen Sie bei der Wahl einer passenden Agentur – lassen Sie uns sprechen!
Fazit
E-Commerce bietet große Chancen und mit einem soliden Geschäftskonzept können Sie langfristig erfolgreich sein. Unterschätzen Sie jedoch nicht den Aufwand – halten Sie Ihren Onlineshop stets technisch aktuell und organisieren Sie sich gut. Es gibt viel zu bedenken, doch ob Sie klein anfangen oder ein großes Projekt planen – alles ist möglich. Achten Sie darauf, Ihre Zielgruppe genau zu kennen und Ihre Marketingstrategien entsprechend auszurichten. Mit der richtigen Vorbereitung und kontinuierlicher Anpassung an Markttrends können Sie Ihren Onlineshop erfolgreich betreiben und ausbauen. Viel Erfolg auf Ihrem Weg in die Welt des E-Commerce!
Dieser Beitrag wurde mit großer Sorgfalt und nach ausführlicher Recherche geschrieben, jedoch stellt er keine rechtliche Beratung dar, sondern dient lediglich der Information. Wir übernehmen keine Haftung. Für eine sichere Beratung sprechen Sie bitte mit Ihrer Steuerberatung oder dem Finanzamt.